CBD – Cannabinoid bei Schlafproblemen

von | Sep 4, 2018

Cannabinoide, Cannabidiol, oder auch CBD-Öl – diese Begriffe werden in letzter Zeit immer beliebter, wenn es darum geht, Schlafprobleme zu behandeln. Was das Ganze mit Cannabis zu tun hat, ob und wie das wirkt – darum geht es in diesem Blogartikel.

Was ist Cannabidiol (CBD)?

Die Hanfpflanze (Cannabis) besteht aus vielen verschiedenen Wirkstoffen. Die Hauptinhaltsstoffe sind die Cannabinoide. Davon sind aktuell etwa 60 Stück bekannt. Eine dieser 60 Cannabinoide ist das Cannabidiol.

Gemeinsam haben alle Cannabinoide, dass sie mit Rezeptoren in unserem Körper interagieren. Das tun sie vor allem mit Rezeptoren im Nervensystem.

Ist CBD = THC und illegal?

CBD ist nicht gleich THC und CBD ist auch nicht illegal.

THC ist zwar wie Cannabidiol (CBD) ein Cannabinoid, wirkt jedoch psychoaktiv, weil es auf die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin wirkt und ist daher als ein Rauschmittel zu sehen. Das ist CBD nicht!

CBD ist, zum Beispiel in Form von Öl, ganz legal in Deutschland zu kaufen. Es soll sich sehr positiv auf verschiedenste körperliche Probleme auswirken. Das schauen wir uns nun noch genauer an.

Wie wirkt Cannabidiol?

Cannabinoide allgemein, und damit auch Cannabidiol, besetzen in in unserem Körper bestimmte Rezeptoren des zentralen Nervensystems. Erst dann können sie ihre Wirkung entfalten.

Das alleine reicht für eine Wirkung in unserem Körper noch nicht. Erst durch das Zusammenwirken der verschiedenen Teilnehmer des Endogenen Cannabinoid Systems entfaltet sich die vollständige Wirkung.

Das Endogene Cannabinoid System (ECS)

Das ECS besteht aus 3 Komponenten:

  • Rezeptoren

Hier unterscheidet die Wissenschaft zwischen den CB1- und den CB2-Rezeptoren.

Die CB1-Rezeptoren sitzen in unserem Körper vor allem im zentralen Nervensystem (ZNS), im peripheren Nervensystem (PNS).

Die CB2-Rezeptoren befinden sich überwiegend im Bereich des Lymph- und Immungewebes.

  • Endogene Liganden

Diese docken sich an die Rezeptoren an und bringen deren Wirkung auf die Zellen in Gang.

  • Ein Inaktivierungssystem

Das Inaktivierungssystem sorgt dafür, dass die Wirkung mit der Zeit nachlässt.


Anwendungsgebiete von CBD

CBD wird eine heilende Wirkung für sehr viele körperliche Probleme nachgesagt. Wie kann das sein, das ein Wirkstoff bei so viele Leiden Anwendung findet?

Wir wir uns eben bereits angesehen haben, sitzen die CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem. also im Gehirn und Rückmark. Dort findet die zentrale Reizverarbeitung unseres Körpers statt. Und wer hier etwas beeinflussen kann, hat direkten Einfluss auf unglaublich viele Körperfunktionen. Daher hat CBD so viele verschiedene Anwendungsgebiete.

CBD jst zudem immer mehr Bestandteil von Studien. Aktuell arbeitet die Forschung intensiv daran, Cannabidiol und die weiteren Cannabinoide noch besser zu verstehen. Bis mit gesundheitsbezogenen Aussagen nachweislich geworben werden darf, dauert es daher noch eine Weile.

Chronische Schmerzen – CBD Öl gegen Schmerzen

Ein großes und wichtiges Anwendungsgebiet ist die Schmerzbehandlung. Cannabinoide können das Schmerzempfinden reduzieren [1] [2]. Das liegt vor allem daran, dass das ECS mithilfe der CB1-Rezeptoren an der Vermittlung von Schmerzen über das zentrale Nervensystem verantwortlich ist [3]. Positive Effekte kann CBD auch bei der Behandlung von Kopfschmerzen aufweisen, wenngleich dort noch weitere Studien für eine explizite Aussage notwendig sind [4].

Entzündungen

Täglich entstehen in unserem Körper Entzündungen. Das ist nicht zu vermeiden und vor allem zur Leistungssteigerung auch gewünscht. Wichtig ist nur, dass diese Entzündungen schnell wieder abklingen und nicht chronisch werden. Hier kann CBD ansetzen.

Im Rahmen der Regeneration entwickelt der Körper Schutzmechanismen, damit es bei der nächsten Belastung nicht zu Entzündungen und Verletzungen kommt. Gleichzeitig werden dabei die entstandenen Entzündungen abgebaut. Hierbei unterstützt CBD die körpereigenen Prozesse [5].

Besonders nach einem sehr intensiven Training, aber auch bei einer Krankheit, die mit Entzündungsprozessen zu tun hat, kann eine Einnahme von Cannabidiol daher sinnvoll sein.

Schlafprobleme

Uns als Schlafonauten interessiert natürlich besonders die Frage: Hilft CBD auch bei Schlafproblemen und wenn ja, bei welchen?

Schlaf ist, ebenso wie die Wirkungen von CBD, ein sehr komplexer Vorgang. Cannabidiol kann Schlaf nicht direkt beeinflussen, aber indirekt!

Was ist die beste Voraussetzung für gutes und schnelles Einschlafen? Entspannung und ein sorgenfreier Kopf. Anspannung, Ängste und Sorgen sind eine der Hauptursachen für Einschlafprobleme. Zudem sorgen lang haltende Schlafprobleme häufig dafür, dass man Angst vor der Nacht und dem Schlaf hat – ein Teufelskreis entsteht, eine Angststörung kann sich bilden. Hier kann CBD ansetzen.

Cannabidiol und das ECS haben Einfluss darauf, wie sich Emotionen bilden und wie wir damit umgehen. Die Aktivierung der CB1-Rezeptoren sorgen dafür, dass Angst, Unruhe und Stress einen geringeren Part unserer Gedanken- und Gefühlswelt einnehmen. In Studien hat sich CBD so positiv bei der Behandlung von Angststörungen erwiesen [6].

Insgesamt ist die Studienlange zu CBD und Schlaf noch relativ dünn, sie legt allerdings nahe, dass Cannabionide therapeutisches Potenzial zur Behandlung von Schlafproblemen haben [7].

Belegbare Effekte zeigten sich etwa bei der Verbesserung der Schlafqualität von Parkinson-Erkrankten [8], [9].

In einer aktuellen Studie (April 2018) konnte jedoch selbst bei einer großen Dosis in Form von 300mg CBD kein Einfluss auf den Schlaf-Wach-Zyklus erkannt werden. [10]

Angststörungen

Wie weiter oben schon angesprochen, ist das Thema Angststörungen ein großes und bekanntes Anwendungsgebiet für CBD-Produkte. So jedenfalls in der Praxis, das Internet ist voll von positiven Erfahrungsberichten dazu. Wissenschaftliche Arbeiten, Studien dazu sind noch rar,  vor allem Humanstudien mit Dosierungen jenseits des akuten Klinikalltags, sondern für den täglichen Gebrauch. Eine Studie aus dem Jahre 2015 haben wir bereits erwähnt [6].

Umso erfreulicher, dass nun Masterstudenten der Uni Leipzig dem Thema „CBD und Angststörungen“ eine eigene klinische Studie gewidmet haben. Diese hatte das Ziel, Auswirkungen auf eine diagnostizierte Angststörung – soziale Phobie – bei einer regelmäßigen Einnahme von CBD zu untersuchen.

Kerndaten und Ergebnis im Überblick:

  • Placebokontrollierte Doppelblindstudie
  • 40 Versuchspersonen
  • 30 Tage
  • CBD-Öl (15 % – 50 mg CBD/Tag) | 5 x 2 Tropfen über den Tag verteilt

Ergebnis: 17 der 19 CBD-Probanden erzielten eine Verbesserung bei ihrer Angststörung.

Schwächen der Studie

  • Keine Kontrolle der Einnahme in der nicht-placebo Gruppe
  • (Relativ) kleine Studiengruppe

Wer sich etwas intensiver mit CBD und Studien auseinandersetzt, wird schnell sehen, dass dort regelmäßig sehr hohe Dosierungen eingesetzt werden, oft 300 mg CBD und mehr. Das ist für eine regelmäßige Einnahme sehr kostenintensiv. Umso erfreulicher finden wir es, dass diese Studie gezeigt hat, dass auch bei geringer Dosis ein spürbarer Effekt zu erzielen ist.

Eine Erfahrung, die in der Praxis auch oft bei Schlafproblemen gemacht wird.

Die vollständige Studie kannst Du hier nachlesen:

https://www.cbd-anxiety-study.com/

CBD als Sportler

Durch die vielfältigen Wirkungen ist CBD für Leistungssportler hoch interessant. Leistungssport bedeutet für unseren Körper schließlich Stress, auch Schlafprobleme sind bei wechselnden Schlafstätten keine Seltenheit, hinzu kommen die regenerativen und entzündungshemmenden Wirkungen von CBD, aber:

Ist CBD Doping?

Lange Zeit standen Cannabidiol auf der Liste unzulässiger Substanzen. Das ist seit September 2017 Geschichte. Nahrungsergänzungsmittel mit CBD können seither von Sportlern eingenommen werden.

Welche Produkte ihnen dabei zur Verfügung stehen, das schauen wir uns nun an.


Produkte mit CBD

Vor allem durch die Legalisierung von CBD für Sportler, aber auch dank der besseren Studienlage, gibt es nun auch immer mehr Produkte mit CBD zu kaufen. Was es da auf dem Markt gibt, das stellen wir Dir nun vor.

CBD Öl

CBD Öl ist das wohl bekannteste Produkt aus Cannabidiol. Dank der Tropfen ist problemlos eine individuelle Dosierung möglich. Die meisten Hersteller bieten hier Öle mit 5 % oder 10 % Cannabidiol-Anteil an.

Das Öl wird hergestellt, indem man Cannabidiol aus der Cannabis-Pflanze/Hanfsamen extrahiert und mit Öl, etwa Hanfsamenöl, verdünnt.

Tipp: CBD-ÖL von hempamed aus Deutschland: hier klicken und mit dem Code „ADC10“ 10 % sparen – Werbelink!

CBD Kapseln

Da der Geschmack des CBD Öl für manche Menschen doch etwas gewöhnungsbedürftig ist, haben verschiedene Hersteller auch Kapseln auf den Markt gebracht. Nachteile der Kapseln gegenüber dem Öl:

  • Individuelle Dosierung nur schwierig möglich
  • Das Öl wird im Mund über die Schleimhäute schneller aufgenommen als Kapseln, die Du schluckst

Nebenwirkungen

Die Einnahme von Cannabinoiden ist nicht ganz nebenwirkungsfrei [11]. Denkbar sind:

  • Angst und Depressionen
  • Psychose
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schläfrigkeit
  • Trockener Mund
  • Schwindelgefühl
  • Durchfall
  • Verändertes Appetit-Gefühl

Hier auf jeden Fall die empfohlene Dosierung nicht eigenmächtig erhöhen und immer auf den Körper hören!

Dosierung

Eine allgemeine Dosierungsempfehlung gibt es nicht. Es hat sich bewährt, mit einigen Tropfen einer niedrig dosierten Cannabidiol-Lösung, etwa 5 %, anzufangen und etwas auszuprobieren.

Ausführliches zum Thema Dosierung bei CBD erfährst du hier.


Unsere Erfahrungen mit CBD

Recover CBD von braineffect

Unseren Bericht zum Recover CBD kannst Du hier gut nachlesen. Dieses CBD-Öl ist jedoch noch mit Vitamin E und Astaxanthin versetzt.

CBD Öl von hempamed

Das CBD-Öl von hempamed ist eines der beliebtesten in Deutschland und mit zahlreichen Zertifikaten belegt. Unseren Erfahrungsbericht dazu findest Du hier.

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Studien

[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5549367/

[2] https://inforlife.eu/wp-content/uploads/2017/04/Cannabis-en-pijn-management.pdf

[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2503660/

[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5436334/

[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25061872

[6] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4604171/

[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28349316

[8] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25237116

[9] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24845114

[10] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5895650/

[11] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5569602/


Fazit

Cannabinoide, besonders Cannabidiol, weisen nach aktueller Studienlage viele positive Eigenschaften für unseren Körper auf. Das liegt daran, dass unser Körper über das ECS im zentralen Nervensystem so viele Cannabinoid-Rezeptoren hat. CBD ist daher ein sehr spannendes Nahrungsergänzungsmittel und definitiv einen Versuch Wert.

Im Bereich des Schlafes vor allem dann, wenn Du Probleme mit dem Abschalten am Abend hast und das Gedankenkarussell Dich wach hält. Für Schlafprobleme, die eine andere Ursache haben, ist die Studienlage noch etwas dünn als dass wir da ebenfalls eine Empfehlung aussprechen würde. Probieren kannst Du es mit CBD natürlich trotzdem.

Weitergehende (auch wissenschaftliche Infos) erhältst Du in diesem sehr empfehlenswerten, englischsprachigen Buch (Werbung)

Hast du schon Erfahrungen mit CBD gemacht? Schreib gerne einen Kommentar unter diesen Artikel.

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