Du kennst das sicher auch. Manche Menschen können problemlos früh aufstehen und sind putzmunter. Andere hingegen quälen sich jeden Morgen aus dem Bett und würden am liebsten jeden Tag erst um 10 Uhr zur Schule oder zur Arbeit gehen.
Das hat nicht nur etwas mit den persönlichen Vorlieben zu tun. Die Wissenschaft hat verschiedene Schlaftpyen ermittelt: Lerchen und Eulen. Was es damit auf sich auf und welcher Schlaftyp du bist, das erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsüberblick
Lerchen
Lerchen sind Frühaufsteher. Um 5 oder 6 Uhr sind sie wach, einen Wecker benötigen sie oft nicht. Diesen Rhythmus behalten sie auch am Wochenende bei. Wenn andere bis 11 Uhr schlafen und das Mittagessen zum Frühstück machen, sind sie schon lange wach. Am Abend gehen sie entsprechend zeitig ins Bett.
So die extreme Variante. Nicht jede Lerche ist gleich. So gibt es verschiedene Ausprägungen, die jedoch allesamt erheblich vor der Eule wach und leistungsfähig werden.
Eulen
Eulen stehen gerne später auf. Wenn es nach ihnen ginge, wäre Arbeitsbeginn stets um 10 Uhr. Ihre Leistungshöhepunkte erreichen sie viel später als Lerchen.
Abends sind sie gerne aktiv und schlafen erst spät nach Mitternacht ein.
Auch bei den Eulen gibt es viele Ausprägungen, manche gehen gar erst dann zu Bett, wenn Lerchen schon wieder aufstehen.
Das Schlafbedürfnis ist bei beiden Schaftypen jedoch gleich. Eulen schlafen nicht mehr als Lerchen, sie gehen nur später ins Bett und wachen später auf.
Wenn du jetzt die Stirn runzelst und der Meinung bist, du seist weder Lerche noch Eule, dann sagen wir dir: Ja, das kann sein. Denn die meisten Menschen gehören zum Normaltyp.
Normaltyp
Die meisten Menschen gehören zu einen durchschnittlichen Chronotyp, wie die Schlaftypen auch genannt werden.
Die Verteilung der Lerchen, Eulen und Normaltypen haben Wissenschafter um Till Roenneberg der Uni München einmal mithilfe einer groß angelegten Umfrage herausgestellt. Dabei haben die Teilnehmer ihre Schlafenszeit an einem arbeitsfreien Tag angegeben. Das Aufstehen und Zubettgehen frei von gesellschaftlichen Zwängen und dem Wecker, ist eine Art, wie unser genetischer Chronotypen ermittelt werden kann.
Hier das Ergebnis, das du auch auf euclock.org nachlesen kannst:
Quelle: Von unknown, edited by MichaelSchoenitzer (talk) – LMU, INSTITUT FÜR MEDIZINISCHE PSYCHOLOGIE, Zentrum für Chronobiologie, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11526964
Warum gibt es verschiedene Schlaftypen?
Das liegt an unserer inneren Uhr. Jede innere Uhr tickt anders. Bei den Lerchen geht sie dem gewöhnlichen 24-h-Rhythmus vor, bei Eulen hingegen nach.
Interessant – Schlaftypen früher:
Heute gibt es allerhand Schlaftypen, wie Du oben in der Grafik sehen kannst. Die Spanne zwischen später Eule und früher Lerche kann bis zu 8 Stunden betragen. Während die frühe Lerche also schon um 21.00 Uhr ins Bett geht, nimmt die späte Eule erst gegen 05.00 Uhr morgens den Weg ins Bett. Die Lerche steht da schon wieder auf. War das schon immer so?
Schlafforscher und Chronobiologen hatten schon lange die Vermutung, dass erst durch die Erfindung des künstlichen Lichts und die damit verbundene Möglichkeit, den Schlaf nach hinten zu verschieben, sich so viele verschiedene Schlaftypen entwickelt haben. Und tatsächlich: Sie hatten recht. Anhand von Beobachtungen an Urvölkern in Südamerika, die noch fern der modernen Zivilisation und damit ohne künstliches Licht leben, konnte festgestellt werden, dass die Spanne der Schlaftypen ursprünglich nur 2 Stunden beträgt und alles, was darüber hinaus geht das Ergebnis unseres unnatürlichen Licht-Konsums ist.
Schlaftyp im Alter
Welcher Schlaftyp man ist, bestimmen unsere Gene. Aus einer Lerche eine Eule zu machen, ist daher ein hoffnungsloses Unterfangen. Im Laufe des Lebens wechselt unser Chronotyp jedoch, je nach Alter.
Kleinkinder: Lerchen
Pubertät: Sehr ausgeprägte Eulen
Nach der Pubertät bis ins Rentenalter: Genetisch bedingt Lerche oder Eule
Rentenalter: Lerche
Je nach innerer Uhr ist der jeweilige Schlaftyp stärker oder schwächer ausgesprägt.
Leben und Arbeiten nach dem Schlaftyp
Das gesellschaftliche Leben ist fast ausschließlich auf Lerchen ausgerichtet. Die Schule beginnt früh, Universitäten und die meisten Berufe ebenso.
Millionen Menschen leben und arbeiten daher entgegen ihres Schlaftyps. Sie könnten viel leistungsfähiger sein, wenn sie so leben dürften, wie ihre Gene es vorsehen. Die Eulen und selbst die Normaltypen stehen müde auf und versuchen am Wochenende den Schlaf nachzuholen.
Zahlreiche Experten in diesem Bereich fordern daher schon lange:
- Späterer Beginn der Schule
- Flexiblere Arbeitszeiten mit einem gleitenden Arbeitsbeginn 7 – 12 Uhr
- Ausweitung der Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten
- Einteilung von Schichtarbeit gemäß des Schlaftyps
Welcher Schlaftyp bist du? Lass uns gerne einen Kommentar da.
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