Chronobiologie

von | Sep 14, 2017

Die Chronobiologie beschäftigt sich mit zeitlichen Rhythmen innerhalb des Körpers und deren Auswirkungen auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und Verhalten des Menschen. Manche nennen sie auch die Lehre der inneren Uhr.

Arten von biologischen Rhythmen

Insgesamt gibt es 4 zeitliche Rhythmen. Für uns sind davon jedoch nur zwei von besonderer Bedeutung.

Zirkadiane Rhythmen

Hierbei synchronisiert der Körper Prozesse im Körper auf einen stetigen Rhythmus von etwa 24 Stunden. Dass es nicht genau 24 Stunden sind, erkennst du bereits am Namen („zirka“). Ein Beispiel ist etwa der Schlaf-Wach-Rhythmus.

Zirkaditale Rhythmen

Diese dauern etwa 12,5 h. Wichtig sind sie für das Verhältnis von Ebbe und Flut. Für den Schlaf haben zikaditale Rhythmen keine Bedeutung.

Infradiane Rhythmen

Rhythmen, die länger als 24 h dauern, heißen infradiane Rhythmen. Für den Schlaf beim Menschen spielen sie keine Rolle. Im Tierreich sind der Winterschlaf und das Verhalten von Zugvögeln gute Beispiele.

Ultradiane Rhythmen

Diese biologischen Rhythmen dauern weniger als 24 Stunden. Wichtigstes Beispiel sind hier die Schlafzyklen in der Nacht, die zwischen 90 und 120 Minuten andauern.

Anwendung der Chronobiologie

Die Chronobiologie wird seit den 1960er verstärkt erforscht. Dort hat man wissenschaftlich belegen können, dass es in unserem Körper so etwas wie voreingestellte Rhythmen gibt, die unabhängig von Tag und Nacht bzw. Licht und Dunkelheit sind.

Die Chronobiologie findet besonders in der Medizin Anwendung. So kann durch Erforschung der körperlichen Rhythmen genauer bestimmt werden, wann Medikamente am besten einzunehmen sind. Auch die Auswirkungen von Leben entgegen der biologischen Rhythmen, etwa bei Schichtarbeit ist ein großes Anwendungsgebiet.

Bedeutung für das Schlafen

Uns interessiert der Schlaf-Wach-Rhythmus, den Chronobiologen erstmals Mitte der 1960er erkannt haben. Im sogenannten „Andechser-Experiment“ lebten Testpersonen in einem Bunker, fernab jeglicher Einflüsse von außen. Obwohl der Körper keinem Licht ausgesetzt war, schliefen und „wachten“ die Teilnehmer des Experiments einem gleichbleibenden Rhythmus, der unserem Tagesrhytmus entspricht.

Eine Ausnahme gab es jedoch: Die Tage im Bunker dauerten etwa 25 Stunden und keine 24 Stunden, wobei jeder Teilnehmer unterschiedliche Rhythmen aufwies. Die innere Uhr eines Menschen tickt also bei jedem anders.

Es kann hilfreich sein, zu wissen, welcher Chronotyp du bist, damit du nicht entgegen deines biologischen Schlaf-Wach-Rhythmus lebst.

Chronotypen

Menschen sind individuell. Daher gibt es keinen einheitlichen Chronotoyp. Forscher haben den grundsätzlichen Chronotypen jedoch zwei Namen gegeben: Lerchen und Eulen.

Dabei ist der Rhythmus der Lerchen etwas vorgestellt. Sie werden früher wach und schlafen abends früher ein. Eulen dagegen werden morgens später wach. Sind dementsprechend erst später am Tag leistungsfähig und gehen nach den Lerchen zu Bett.

Innerhalb der Eulen und Lerchen gibt es weitere Unterschiede, sodass du z. B. eine leichte oder extreme Eule sein kannst. Die meisten Menschen sind etwas zwischen Lerche und Eule, sodass deren innere Uhr annähernd dem 24 h- Rhythmus entspricht.

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